ULTRATOUR 2007

Fahrradunfall: Sorge um Sorin
Sonntag, 4. März 2007, 11:03 Uhr
Abgelegt unter: 8000 Kilometer weit

Sorin Nistor, der Expeditionsleiter am Gasherbrum II, hatte einen schweren Fahrradunfall in Augsburg – welch Ironie des Schicksals. Er kollidierte mit einem Fahrradfahrer, der in falscher Richtung fuhr, und brach sich dabei einen Halswirbel. Derzeit ist noch unklar, ob er an der Expedition im Juni teilnehmen kann. Wir wünschen ihm gute Besserung und werden an ihn denken, wenn wir am Mittwoch wieder auf unsere Räder steigen.

(nach einer Aufzeichnung von Annette Kniffler)



Visa und Ersatzteile in Istanbul
Donnerstag, 1. März 2007, 19:49 Uhr
Abgelegt unter: 8000 Kilometer weit

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Seit Dienstag (27. Februar) befinden wir uns in Istanbul, unserem ersten Etappenziel nach 2495 Kilometern. Tatjana Reger hat uns leider bereits verlassen. Ein trauriger Abschied! Wie geplant ist sie gestern von Istanbul aus nach Deutschland zurückgekehrt, begleitet von ihrem Mann Viktor, der dort diverse Radersatzteile besorgt.
Unser Material zeigt schon jetzt erschreckend viele Schwächen: Viktors hintere Felge ist gebrochen, Christians Tretlager defekt. Und heute mussten wir bei einer Generalinspektion unserer Drahtesel zudem feststellen, dass Andis Radlager Spiel haben und sicher nicht mehr bis Pakistan durchhalten werden. Da uns das Spezialwerkzeug zur Montage eines neuen Tretlagers fehlt, ging Christians Fahrradrahmen mit Viktor nach Deutschland zur Reparatur.
Heute erhalten wir unsere Zweitpässe mit den Visa für Usbekistan, Iran, Kirgisien und China. Andis Freundin Bille besucht uns in Istanbul und bringt die wichtigen Unterlagen mit. Außerdem kam heute zu unserer großen Erleichterung das Okay für das Turkmenische Transitvisum per Mail – in Form einer Nummer. Mit dieser Nummer können wir die entsprechenden Stempel in Maschad (Iran) abholen.
Bis zu Viktors Rückkehr am 6. März werden wir unser gesamtes Equipment – von der Radlhose bis zum Schutzblech – waschen, unsere Kraftreserven aufstocken, viel essen und uns vielleicht sogar im türkischen Dampfbad auf die bevorstehende Kälte im Hochland Anatoliens vorbereiten.

(nach einer Aufzeichnung von Annette Kniffler)



Griechenland: Schnee, Stürme und sonnige Strände
Samstag, 24. Februar 2007, 15:00 Uhr
Abgelegt unter: 8000 Kilometer weit

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Am 16. Februar, 6 Uhr morgens rollen wir in Igoumenitsa über die Fährrampe auf griechischen Boden. Unsere Route durch Nordgriechenland hält zunächst 208 Kilometer Bergetappe bei mässigem Wetter für uns bereit. Ab Ioannina haben wir bereits mit stürmischem Gegenwind zu kämpfen. Bis zum alten Bergdorf Metsovo kommen wir deshalb nur im Schritttempo voran.

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Am Katarapass (1630 Meter) hat sich der Wind in einen eiskalten Schneesturm verwandelt. Der Schneematsch macht die Abfahrt zu einer Belastungsprobe – vor allem für unsere Räder: Annettes Bremsklötze sind danach bis auf das Metall abgenutzt, und Viktors hintere Felge zeigt den ersten kleinen Riss, der im Lauf der folgenden Tage immer kritischere Ausmasse annimmt.

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Ab den Meteora-Klöstern geht es über Trikala, Larissa und Katerini nach Thessaloniki, wo Christian im Gartenhaus eines griechischen Hundeliebhabers einem weiteren Feind begegnet: den Flöhen. Teils nutzen wir nun die griechische Autobahn, um schneller voranzukommen. Abgesehen von der Umfahrung bei Thessaloniki erscheint uns der Verkehr hier erträglicher als auf der Via Adriatica in Italien. Der Seitenstreifen ist hin und wieder sogar breiter als die beiden Autospuren zusammen.

Ein Hauch von Frühlingsgefühlen kommt in Asprovalta auf. Bei strahlendem Sonnenschein legen wir die Strecke nach Kavala entlang menschenleerer Sandstrände zurück – im Genießertempo. Wir tanken Kräfte für die bisher härtesten Tage: Ab Alexandroupoli radeln wir knapp 200 Kilometer gegen einen Wind an, der uns selbst bei Abfahrten und vollem Krafteinsatz auf ein Tempo von 10 km/h abbremst.

(nach einer Aufzeichnung von Annette Kniffler)



Glück, gute Wünsche und Gebete
Dienstag, 20. Februar 2007, 11:05 Uhr
Abgelegt unter: 8000 Kilometer weit

Ein ganzes Kloster betet für uns. Die Nonnen hatten durch ein Interview im Bayerischen Rundfunk von unserer Tour erfahren. Wir denken oft an sie: Von dem strahlenden Sonnenschein, den Plusgraden und trockenen Straßen, die wir am Brenner vorfanden, hätten wir nicht zu träumen gewagt. Ein Sturz in Verona ging glimpflich aus. Und Andis Wunden vom Hundebiss sind mittlerweile ohne Komplikationen geheilt. Vielen herzlichen Dank für die vielen guten Wünsche und Gebete!



Erster Ruhetag in Bari
Mittwoch, 14. Februar 2007, 20:42 Uhr
Abgelegt unter: 8000 Kilometer weit

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14. Februar: Nach 1352 Kilometern haben wir heute den Hafen von Bari erreicht. Morgen setzen wir mit der Fähre nach Griechenland über, um die ersten hohen Pässe in Angriff zu nehmen.

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In den letzten zwölf Tagen sind wir bereits drei ernstlichen Feinden begegnet: den LKWs, die teils mit über 100 km/h und nur wenigen Zentimetern Abstand vorbeirasen und uns durch ihre Druckwelle aus dem Gleichgewicht bringen; den aggressiven Hunden, Andis Arm trägt bereits eine blutende Bisswunde; und dem Sturm, der uns gestern auf der vierspurigen Schnellstrasse immer wieder mit der Leitplanke Kontakt aufnehmen ließ.

(nach einer Aufzeichnung von Annette Kniffler)



Start der Ultratour in Augsburg
Donnerstag, 1. Februar 2007, 8:17 Uhr
Abgelegt unter: 8000 Kilometer weit

Start der Ultratour 2007 in Augsburg

Heute Vormittag war es soweit! Das Team startete an der Augsburger Bergsporthütte in Richtung Pakistan. Beim gemütlichen Kaminfeuer und bayerischen sowie fernöstlichen Spezialitäten feierten die Radler und Höhenbergsteiger zusammen mit Journalisten, Bekannten, Verwandten und Freunden, dass sie die Expedition nach langer Vorbereitung antreten können. Wir wünschen dem Ultratour-Team viel Glück auf der spannenden und abenteuerlichen Tour!

Bis Juni am Gasherbrum II, Sorin Nistor und Helmut Hackl



Schnee auf den Straßen
Mittwoch, 24. Januar 2007, 13:39 Uhr
Abgelegt unter: 8000 Kilometer weit

Der Tourstart am 1. Februar rückt näher und mit ihm der erste starke Schneefall. Unsere größte Sorge gilt den Straßenverhältnissen am Brenner, den wir gleich am dritten Tag überqueren müssen. Bis jetzt sind sie zwar perfekt, aber es bedarf nur eines kleinen Wintertiefs, um uns die Fahrt über die Alpen zur Tortur oder sogar tagelang unmöglich zu machen. Zu gerne hätten wir die vielen Sonnentage und die Frühlingstemperaturen der letzten Wochen genutzt, um die ersten Etappen hinter uns zu bringen.

(nach einer Aufzeichnung von Annette Kniffler)



Keine Akklimatisation am MustaghAta
Mittwoch, 24. Januar 2007, 13:33 Uhr
Abgelegt unter: 8000 Kilometer weit

Das Expeditionsteam hat sich vor wenigen Tagen schweren Herzens dazu durchgerungen, auf die Akklimatisation am 7546 Meter hohen Mustagh Ata in Xinjiang (China) zu verzichten. Zu gering ist die Chance, Anfang Juni den Gipfel zu erreichen, zu groß die Gefahr, dort ausschließlich im Basislager auf Verhältnisse zu warten, bei denen ein Aufstieg vertretbar erscheint. Wertvolle Zeit vergeudet, die uns am Gasherbrum II fehlen würde! Denn das Fenster von Mitte bis Ende Juli, das unserer Expedition nach dem Mustagh Ata noch für den Gasherbrum II zur Verfügung stehen würde, reicht nicht aus, um den Körper dort auf die extrem dünne Luft in der Todeszone über 7000 Meter Höhe vorzubereiten.

(nach einer Aufzeichnung von Annette Kniffler)



Tonnen für die Expedition zum Gasherbrum II
Mittwoch, 24. Januar 2007, 13:31 Uhr
Abgelegt unter: 8000 Kilometer weit

Packen der Expeditionsausrüstung für den Gasherbrum IIMomentan fesseln uns noch einige wichtige Aufgaben hier in Deutschland: So füllen wir derzeit die Expeditionstonnen mit unserer Ausrüstung für den Gasherburm II, mit Daunenanzügen etwa und Zelten, mit Kochern, Seilen, Schlafsäcken, Kortison für den Notfall und Sonnenblockern. Sorin und Helmut werden die Tonnen bis Mai aufbewahren und sie zusammen mit ihrem eigenen Gepäck per Luftfracht nach Pakistan schicken.

(nach einer Aufzeichnung von Annette Kniffler)